Heute folge ich der Einladung von Biobäuerin Margit in ihre hofeigene Backstube und freue mich, euch ein paar Einblicke in die Backstube geben zu dürfen. Margit und ihre Familie bewirtschaften…

Heute folge ich der Einladung von Biobäuerin Margit in ihre hofeigene Backstube und freue mich, euch ein paar Einblicke in die Backstube geben zu dürfen. Margit und ihre Familie bewirtschaften einen Tiroler Biohof in der Region Hall-Wattens. Am Sturmhof, so der Haus- und Hofname der Familie Schwaiger, leben Pinzgauer Rinder, Hühner, Schweine und Katzen. Neben der Landwirtschaft vermietet Familie Schwaiger eine Ferienwohnung und ist aktiv in der Forstwirtschaft tätig. Als wäre dies alles noch nicht genug, bäckt Bäuerin Margit leidenschaftlich gerne selber Brot.

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Gebacken wird mit selbst angebauten Getreidesorten wie zum Beispiel dem roten Kolbendinkel und Crysanth – Hanserroggen. Beide Getreidesorten sind alt und fast schon in Vergessenheit geraten.

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Gelagert wird das Getreide in großen Zirbenkisten. Mit einer eigenen Mühle in der Backstube wird das Getreide zu Mehl verarbeitet und wiederum in kleineren Zirbenkisten gelagert.

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Während Bäuerin Margit gekonnt den Teig zusammenmischt, erzählt sie mir, dass sie das Brotbacken von ihrer Mutter und Großmutter gelernt hat. Nicht nur das Handwerk, sondern auch das Rezept wurde in der Familie über die Generationen hin weitergegeben.

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Der Teig besteht zu zwei Drittel aus Kolbendinkel und zu einem drittel aus Hanserroggen. Weiters kommen ein halber Liter Buttermilch, zweieinhalb Liter Wasser, Salz, ein Dampfl (Vorteig) als auch eine Bio- Brotgewürzmischung in den Teig hinein.

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Eine etwas in die Jahre gekommene, jedoch zweckdienliche und charmant- nostalgische Küchenmaschine rührt die Zutaten zu einem Teig. Wie lange? Ich habe keine Ahnung – Margit bittet mich leise zu sprechen, damit sie hören kann wann der Teig fertig ist. Ich persönlich habe es nicht gehört, kann euch aber sagen, dass der Teig etwa 10 Minuten gerührt wurde.

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Nach dem Rührvorgang bestäubt Margit ihre Arbeitsfläche mit Mehl, knetet und portioniert anschließend den Teig zu je 600g – Portionen.

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Die Portionen werden in Brotformen gefüllt, in denen der Teig noch ca. eine Stunde rastet.

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Den Holzofen hat Margit schon zwei Tage vor dem eigentlichen Brotbacken das erste Mal eingeheizt.

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Der leicht aufgeheizte Ofen wird am Tag des Brotbackens erneut mit Zirben- und Kiefernholz angeschürt und auf eine Backtemperatur von 250° gebracht. Der Harzgeruch des Holzes gibt dem Brot im Ofen zusätzlich noch einen ganz besonderen Geschmack.

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Sobald sich die Schamottplatten im Holzofen von ihrer ursprünglich braunen Farbe weiß färben ist die Temperatur erreicht und die Glut bzw. die Asche wird aus dem Ofen ausgekehrt. Mit einem Tuch wischt Margit anschließend an den Kehrvorgang den Steinofen aus um die verbliebene Asche von der Steinplatte zu entfernen.

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Bei einer Backtemperatur von 250° wird das Brot in den Ofen „eingeschossen“ und ca. 30 bis 45 Minuten gebacken. Bevor Margit die Ofentüre schließt, macht sie vor dem mit Brotlaiben gefüllten Ofen ein Kreuzzeichen und erklärt mir, dass bereits ihre Mutter und Großmutter das Brot so gesegnet haben.

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Schon nach ein paar Minuten duftet die ganze Backstube herrlich nach frisch gebackenem Brot. Ich kann es nun kaum mehr erwarten, das Brot zu verkosten.

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Frisch aus dem Ofen geholt wird das Brot auf Holzstäben gelagert. Diesen Prozess nennt Margit Nachbacken. Das Brot kühlt aus und entfaltet seinen vollen Geschmack. Am besten schmeckt das Brot, wenn man es erst einen Tag nach dem Backvorgang verzehrt.

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Derweil mir Margit noch Fragen zum Backvorgang beantwortet, klopft es an der Backstube und die erste Kundin möchte schon Bauernbrot und Eier kaufen. Kein Problem – wir haben ja soeben eine Ladung frisch aus dem Ofen geholt.

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Auch ich komme in den Genuss von Margits selbstgebackenem Brot. Diese schenkt mir einen Laib Brot und erwähnt noch einmal, dass das Brot am besten schmecke, wenn man es einen Tag rasten lässt. Leider konnte ich dem verlockendem Duft nicht wiederstehen. Angekommen im Büro habe ich mit meinen KollegInnen das Brot verkostet. Einstimmig haben wir festgestellt, das wir selten so ein gutes Brot gegessen haben!

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Auf Anfrage können Feriengäste am Biohhof Sturmhof einen von Bäuerin Margit schmackhaft gefüllten Frühstückskorb mit selbstgebackenen Bauernbrot und weiteren Produkten der Landwirtschaft (Eier, Apfelsaft) bestellen.

Jeden ersten Freitag im Monat von 15:00 bis 18:00 Uhr kann man das Holzofenbrot von Margit direkt ab Hof kaufen. Ebenfalls können Bio-Eier und je nach Saison Kartoffeln und Kürbisse am Hof erworben werden.

Für all diejenigen die jetzt Lust auf ein selbstgebackenes Bauernbrot bekommen haben, habe ich den Tipp dies in einem der Bauernläden in der Region zu tun.

Matthias

Matthias

Matthias ist seit 2011 im Marketingteam des Tourismusverbandes. Er ist ein sehr naturverbundener und gleichzeitig traditionsbewusster Tiroler. Neben dem Sport in den Bergen ist die Landwirtschaft seine größte Leidenschaft.